GSX-R Challenge Brünn 28.07.2017
Es gibt Sie noch, die Zweitaktbegeisterten. Auch in Reihen, die es nicht unbedingt vermuten lassen. Harry hält den Kontakt zu Suzuki Österreich und konnte aus diesen Reihen einen Tag Ringfahren im Zuge der GSX-R Challenge organisieren. Hiermit nochmal ein dickes Dankeschön an Suzuki Österreich und an Harry. Die Anreise verlief problemlos, Harry hatte bereits ein schönes Platzerl im Fahrerlager reserviert und so starteten wir alle schwer motiviert in den Tag. Zum ersten Mal dabei waren Lukas, Clemens und Erich. Lukas pilotierte die KTMITO, Clemens seine RD350 und Erich meine 360er, da seine wunderschöne Aprilia RS 250 nicht mehr zeitgerecht fertig wurde. Ich hatte mir die TZ250 5KE vom Wolfgang ausgeliehen. Nach der Fahrerbesprechung und einem recht hektischen Start in den 1.Turn begannen alle die Strecke zu erkunden. Harry machte den Leitwolf und führte die mit Warnwesten ausgerüstete Gruppe an um allen gleich klar zu machen hier handelt es sich um Fahranfänger. Aus diesem 1.Turn stammen auch die einzigen Fotos diesem Tag.
Der Start in den 2.Turn verlief problemlos. Danach trifft jedoch nur mehr eine Aussage zu: Von nun an ging´s bergab ;-( In der ersten Runde war die 5KE noch putzmunter doch nach der ersten Kurve machte sich ein sehr unangenehmes Geräusch bemerkbar. Nach ein paar Kurven weiter stand fest: Nichts geht mehr. Also Moped ausrollen lassen um weitere Schäden zu vermeiden. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Harry sollte es noch viel übler erwischen. Ich sah die Gruppe mit den Warnwesten an mir vorbeifahren. Danach wartete ich eine geschlagene Dreiviertelstunde auf den Lumpentandler. Zurück im Fahrerlager musste ich dann leider die bitterste Nachricht dieser Saison erhalten. Unmittelbar nach meinem technischen Defekt führte Harry die Gruppe in die zweite Runde. Leider überschätzte sich ein GSX-R Fahrer vor der ersten Kurve massiv, ignorierte die Warnwesten und wollte die gesamte Gruppe noch vor der ersten Kurve überholen. Als ihm klar wurde das das Manöver scheitern würde überbremste er sein Vorderrad und wurde zur Bowlingkugel. Leider war das Manöver so ungeschickt platziert das die rutschende GSX-R in Harry´s RG einschlug und Ihn somit regelrecht von der Strecke abräumte. Fazit: Knöchelbruch, eine Fleischwunde von der Fußraste und beachtliche Schäden an der traumhaften RG. Ein völlig unnötiger Sturz in einem freien Training in der langsamsten Gruppe bei dem es nur um den Spaß gehen sollte. Schade dass dies nicht alle so sehen bzw. manche Leute Ihr Gehirn vorher einschalten und vielleicht im Kampf um die goldene Banane lieber ein Kurve später, dafür sicher überholen. Nach dem ersten Schock war klar, der Tag hat sich erledigt. Also alles hurtig eingepackt und ab nach Hause wo sich Harry dann medizinisch versorgen lies.
Für Harry war dies nun der vierte völlig unverschuldete Sturz. Seine Aussage: „so das war jetzt das Letzte mal“ beschäftigt mich seit diesem Tag.
Sentimentales Gesülze an dieser Stelle möchte ich dem Leser ersparen und stattdessen die schönen Erinnerungen Revue passieren lassen: Verzehr von diversen Gemüsearten in ursprünglicher Form (ganze Gurke, ganzer Paprika), ein unglaubliches Vertrauen nach meiner Ringpause in den Flügelmann vor mir der mich wieder ans schnelle Fahren gewöhnte, das Geräusch der sich von hinten nähernden RG500, das Seite an Seite aus der Kurve rausbeschleunigen und das Grinsen im Helm von Harry, diverse Motorradutensilien aus Bewährungseisen und das unvergessene Schuhwerk aus Holz ;-)
Kommt Zeit, kommt Rat.